Wie umgehen mit psychisch erkrankter Schwester
Wir sind drei ältere Geschwister, die in einem Elternhaus mit einem aggressiven Alkoholiker groß geworden sind. Eine wirkliche gute Bindung gab es eigentlich nie. Mal verstand man sich mit dem einen besser, mal dem anderen. Richtig psychisch gesund ist niemand aus unserer Familie. Ich zu.Bsp. habe mit schweren Depressionen zu kämpfen. Nach dem Tod meines Vaters vor mehreren Jahren bin ich im Zuge meiner Scheidung wieder in die obere Etage meines Elternhauses gezogen. Ich dachte erst, dass wäre win win mit meiner Mutter, was sich leider über die Jahre nicht bestätigt hat.
Jetzt zu meiner Schwester, die im Laufe der Jahre immer extrem übergriffiges Verhalten gezeigt hat. Einmischen bei meiner Scheidung, obwohl ich um Distanz gebeten habe, Einmischen bei meiner anderen Schwester (Kinder, Familie, etc.). Jedesmal hat sie es geschafft, dass schwierige Situationen noch schwieriger wurden.
Dann hat sie seltsame (einseitige) Lieben entwickelt, zog von ihrem Freund weg, sprach ständig von Mobbing, verlor Job nach Job, Verwahrlosung zusehens und schlug alle Vorschläge nach Therapien in den Wind.
Letztlich habe ich immer mehr Abstand genommen. So nach dem Motto- aus den Augen aus dem Sinn.
Wenn Sie dann meine Mutter besuchte, belauschte sie Gespräche und handelte dann einfach. Z.Bsp. hatte ich einen kleinen Disput mit meiner KFZ Werkstatt. Was macht sie? Schreibt ungefragt und geht dahin, um meine Angelegenheiten zu klären. Wenn meine Mutter irgendwas erzählte ging sie ungefragt zu Behörden und Ärzten. Man kann sich das gar nicht ausdenken.
Dann nimmt sie sich, was sie will, Auto meiner Mutter, repariert ungefragt irgendwas (verschlimmern meistens). Was sie anpackt geht schief, aber man kann quasi mit der Wand reden.
Das ging so weit, dass ich gar nicht mehr zu meiner Mutter gegangen bin, wenn meine Schwester da war.
Das wurde aber leider ziemlich häufig, weil sie sich zunehmend mit ihren Nachbarn zerstritt.
Vor einiger Zeit hat sie dann einfach ihre Wohnung gekündigt und stand bei meiner Mutter auf der Matte. Wir stellten schnell fest, dass sie Alkoholiker ist. Jetzt fing sie an unsere Nachbarschaft zusammen zu schreien,. Alles war schon bei uns, Ordnungsamt, Polizei, wegen Ruhestörung, Selbstmorddrohung, etc. Klinikaufenthalte verweigert sie. Ist ja alles nicht so schlimm. Meine Mutter hat mir versichert, dass meine Schwester wieder auszieht, da ich meinerseits ausziehen wollte. Dann kam der Super Gau. 6 Beamte stehen im Flur, meine Schwester hat sich eingeschlossen , meine Mutter Nervenzusammenbruch. Angeblich hat sie einen Nachbarn im Suff tätlich angegriffen und ist betrunken Auto gefahren. Es war so dermaßen schrecklich, daß kann sich niemand vorstellen. Letztlich wurde sie dann endlich auf die geschlossene transportiert. Ich und meine andere Schwester waren beruhigt sie endlich in Behandlung zu wissen, aber dann fing meine Mutter an UNS! Vorwürfe zu machen. Wir hätten ihr nicht geholfen, sie hintergangen, die Polizei ins Haus gelassen (was nicht stimmt). Vor Hass auf uns hat sie dann tagelang nicht mit uns geredet und ist täglich zu meiner Schwester in dir Psychiatrie, wo man sie angeblich Menschen unwürdig behandeln würde.
Letztlich habe ich mich selbst gefragt, ob ich ein moralisches Schwein bin, weil ich überhaupt gar keine Gefühle mehr für meine Schwester habe, ausser Abscheu und Ablehnung gepaart mit Mitleid und Scham so eine Familie zu haben.
Mittlerweile hat sie sich wieder selbst entlassen, hängt wieder bei meiner Mutter rum und wird mit Briefen von Staatsanwaltschaften überhäuft (an ihrem vorherigen Wohnort muss es wohl auch heiss hergegangen sein).
Diese Gesamtsituation hat meine Gesundheit wieder schwer beschädigt und ich finde einfach momentan keine kleine bezahlbare Wohnung. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, um mich dieser Situation zu entziehen.
Gleichzeitig habe ich Angst, dass ich mir irgendwann Selbstvorwürfe mache nicht geholfen zu haben, wenn sie sich wirklich das Leben nimmt.
Ich habe vorgeschlagen einen Betreuungsantrag bei Gericht zu stellen für meine Schwester, aber sollte sie sich dann irgend etwas antun, wäre ich es in Schuld.